Die Sprache ist der Schlüssel

Wir kommen aus Griechenland,  Bulgarien,  Kosovo, Syrien, der Türkei und dem Irak.

Wir sind zwischen zehn und dreizehn Jahre alt.

Wir bringen unterschiedliche schulische Vorerfahrungen mit und starten auf unterschiedlichem Leistungsstand. Trotzdem lernen wir gemeinsam im Klassenverband,  jedoch auf individuellem Niveau und in unterschiedlichem Lerntempo.

Wir sind eine heterogene Gruppe, haben aber alle das gleiche Ziel.

Wir wollen bald die Regelklasse besuchen und die deutsche Sprache lernen. Allerdings kann der Weg dorthin manchmal sehr steinig sein. Immerhin sind manche von uns erst seit diesem Sommer in Deutschland. Und das vergessen viele.

Als Lehrer muss ich mich manchmal auch zügeln und gerade am Anfang keine zu hohen Erwartungen an die Schüler haben. Trotzdem bin ich beeindruckt und ziehe vor vielen den Hut,  wie sie sich in kürzester Zeit positiv entwickeln und fleißig an sich arbeiten. Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssen aus ihrem geschützten und behüteten Umfeld, teilweise wegen der Kriegssituation, fliehen und in einem fremden Land von heute auf morgen eine fremde Sprache erlernen. Dass diese Situation zu Beginn Schwierigkeiten und Hürden mit sich bringen kann,  liegt wohl auf der Hand. Diese Tatsache muss man sich immer wieder vor Augen halten, wenn man mit Schülern arbeitet, für die Deutsch eine Fremdsprache ist.

Wie schon erwähnt, ist das Erlernen der deutschen Sprache und der Wechsel in eine Regelklasse das Ziel der Schüler einer Vorbereitungsklasse.

Spätestens nach zwei Jahren sollte das Ziel erreicht sein, sodass die Schüler erfolgreich in eine Regelklasse integriert werden können. Das hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab. Die persönliche Einstellung, die Motivation und der Wille, das Arbeits- und Lernverhalten sowie der Lernstand spielen dabei eine Schlüsselrolle.

Schlussendlich ist die Sprache der Schlüssel zu jeder Tür und jeder hat es selbst in der Hand, wann er diese Tür öffnet.